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DENK MAL AM ORT

die bundesweite Veranstaltungsreihe DENK MAL AM ORT erinnert seit 2016 jährlich an Menschen, die in der NS-Zeit aus der Gesellschaft ausgegrenzt, verfolgt, deportiert, ermordet wurden. Die kostenfreien Vorträge finden an authentischen Wohn- und Lebensorten statt. Im beigefügten Faltblatt sind nähere Informationen enthalten.

Im Verein für Fraueninteressen im Altheimer Eck 13 finden am Sonntag, 30. April gleich zwei Veranstaltungen statt. Neben einem Film, in dem die Geschichte einer aus München stammenden Familie rekonstruiert wird, berichtet Martin Heigl, Vorstandsmitglied des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung, über die Schließung einer sozialdemokratischen Tageszeitung gleich an dem Tag, an dem Bayern seine Selbstständigkeit verlor.

Jedes Haus hat eine Geschichte zu erzählen
Denk Mal Am Ort in München am 29. und 30. April 2023 6 Erinnerungen an in der NS-Zeit verfolgte Münchner*innen 

Am 30. April jährt sich die Befreiung Münchens vom Nationalsozialismus zum 78. Mal. Am Samstag, den 29. und Sonntag, den 30. April erinnern engagierte Münchner*innen im Rahmen des deutschlandweiten Projektes „Denk Mal Am Ort“ durch sechs Veranstaltungen an fünf Orten in München an Menschen, die
dort gelebt oder gewirkt haben und von den Nationalsozialisten wegen ihrer politischen Überzeugungen, ihrer Abstammung, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Werte entrechtet, enteignet und verfolgt wurden.
Im Verein für Fraueninteressen im Altheimer Eck 13 finden am Sonntag, 30. April gleich zwei  Veranstaltungen statt:
Um 11 Uhr wird der 17-minütige Film „Die Familie war jüdisch“ der in den USA geborenen und anwesenden Judy Rosenthal gezeigt, der anhand von Memoiren, Interviews und Archivinformationen die Geschichte ihrer aus München stammenden Familie rekonstruiert. Zu dieser weitverzweigten Familie gehörte auch der Rechtsanwalt Wilhelm Rosenthal, der nicht nur als Vorsitzender des „Neuen Vereins“ eine zentrale Rolle in Münchens „Moderne“ um die Jahrhundertwende spielte, sondern gemeinsam mit seiner Frau Lisette, geb. Billmann ab 1904 auch langjähriges Mitglied des Vereins für Fraueninteressen war. Ergänzend zu ihrem Film wird Judy Rosenthal auch an ihn und seine Kinder Emil (bekannt unter dem Künstlernamen Kurt Rosen), Karl Ernst und Grete Rosenthal erinnern.

Um 15 Uhr wird im Altheimer Eck 13, 2. Stock daran erinnert, dass in dem Anwesen, in dessen Rückgebäude der Verein für Fraueninteressen und einige seiner Einrichtungen ihre Büro- und Veranstaltungsräume haben, bis 1933 Redaktion und Druckerei der Zeitung „Münchener Post“ beheimatet waren. Die sozialdemokratische Tageszeitung verstand sich als Anwältin gesellschaftlichen Fortschritts. Dazu gehörten auch Informationen über die bürgerliche Frauenbewegung. Martin Heigl, Vorstandsmitglied des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung, erläutert, wie und warum die sozialdemokratische Tageszeitung gleich am 9. März 1933, dem Tag, an dem Bayern seine Selbstständigkeit verlor, zu einem der ersten Opfer der „Gleichschaltung“ Bayerns wurde.

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